AlpFrontTrail mit viel Enthusiasmus gestartet

Startseite » AlpFrontTrail mit viel Enthusiasmus gestartet
Grado, 6. Oktober 2020 – Der AlpFrontTrail hat am Dienstag mit der ersten Etappe von Grado bis zum Rifugio Solarie begonnen. In den kommenden acht Tagen werden die zehn Spitzenathletinnen und -athleten aus Südtirol, Italien, Österreich und Deutschland rund 840 Kilometer und über 58.000 Höhenmeter entlang der ehemaligen Frontlinie während des Ersten Weltkriegs zurücklegen, bevor sie am Stilfser Joch und somit am Ziel dieses Trail-Laufs auf den Spuren des Gebirgskrieges ankommen.

So wie 1915 – nur drei Tage nach Italiens Eintritt in den Krieg – italienische Kriegsschiffe in Grado eintrafen und Soldaten die Flagge hissten, so begann am Dienstag für Daniel Jung, Eva Sperger, Jakob Hermann, Martina Valmassoi, Hannes Perkmann, Marco De Gasperi, Ina Forchthammer, Hannes Namberger, Tom Wagner und Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier mit einer Bootsfahrt das Abenteuer AlpFrontTrail.  Von Grado setzten Athletinnen und Athleten, sowie das Organisationsteam auf das Festland über. Perkmann und Hermann waren es schließlich, die das erste Teilstück des Grenzlaufs in Angriff nahmen. Für das Duo ging es vorbei an Aquileia und Palmanova: Ende des 16. Jahrhunderts als „ideale Festungststadt“ angelegt, hat sich der typische sternförmige Grundriss bis heute erhalten. Im ersten Weltkrieg war Palmanova der wichtigste Stützpunkt der Italiener für die Isonzoschlachten.

Namberger und Jung waren auf dem zweiten Teilstück der Start-Etappe im Einsatz und näherten sich unentwegt dem heutigen Grenzverlauf zwischen Italien und Slowenien, bevor der Staffelstab an das Trio bestehend aus Dahlmeier, Sperger und Valmassoi übergeben wurde. Wagner und De Gasperi absolvierten hingegen den letzten Teil der insgesamt 88,7 Kilometer langen Etappe mit 1915 Höhenmetern und kamen unter anderem am Freilichtmuseum Kolovrat vorbei. Auch hier wurde im Rahmen der Isonzoschlachten gekämpft.   

Die Geschichte kennen, um das Heute zu verstehen

„Wir laufen entlang den Grenzen von heute, wo mindestens zehn Minderheiten leben – etwa die Friulaner, die Slowenen, die deutschen Sprachinseln, die Südtiroler Ladiner. Es ist sehr spannend zu sehen, was sich in diesen Gebieten Unterschiedliches ergeben hat. In Kärnten gab es am 10. Oktober 1920 eine Volksabstimmung. Damals konnte die Bevölkerung demokratisch entscheiden, ob sie zum SAS-Staat – dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen – wollen oder bei Österreich bleiben. Ein Großteil der slowenisch-sprachigen Bevölkerung hat sich demokratisch für den Verbleib bei Österreich entschieden. Am selben Tag wurde Südtirol annektiert – ohne Volksabstimmung. Das sind Geschichten, die man wissen muss, um zu verstehen, wie heute Minderheiten geschützt werden“, sagte Günther Rautz, Leiter des Instituts für Minderheitenrecht an der EURAC.   

Der AlpFrontTrail wird am Mittwoch mit der zweiten Etappe fortgesetzt. Sie führt von Cepletischis über Stuppizza, den Passo Tanamea, Rio Ronc und den Neveasattel bis zum Etappenziel in Dogna. Mit einer Länge von 115,1 Kilometern und 9041 Höhenmetern ist sie eine der Königsetappen des Grenzlaufs. Der AlpFrontTrail, aus einer Idee von Philipp Reiter (Bad Reichenhall) und Harald Wisthaler (Innichen) entstanden, wird von engagierten Partnern unterstützt, darunter Suunto und die Ferienregion 3 Zinnen Dolomites. In den sozialen Medien kann der AlpFrontTrail auf den Kanälen von Suunto live mitverfolgt werden. 

Weitere Informationen: AlpFrontTrail

Text: Pressemeldung
Copyright Titelbild: Philipp Reiter