#myOMMadventure: Unsere schönsten Original Mountain Marathon Momente – Tag 2

Startseite » #myOMMadventure: Unsere schönsten Original Mountain Marathon Momente – Tag 2

OMM 50th Anniversary Race im Lake District, England (28. & 29. Oktober)
Das Jubiläumsevent des Original Mountain Marathon war ein noch nie dagewesenes Bergspektakel – und mittendrin das OMM Germany Team!
Hier kommt der zweite Teil unseres Eventberichts mit Blick hinter die Kulissen:
(Teil 1 ist HIER zu finden)

Das Overnight Camp – das erste Ziel

– McDonalds ist gleich um die Ecke!a – , ruft uns ein gut gelaunter Läufer zu, währender uns mit seinem Partner überholt, zielstrebig Gas gibt und dabei noch unverschämt viel Energie zu haben scheint. Doch diese entspannte Atmosphäre, kleine Scherze am Wegesrand, sind gut für die Stimmung. Und er hatte ja Recht, nur noch einen Kilometer zum Overnight Camp. Also los geht – s, wir kämpfen uns weiter und just in dem Moment, als wir stehen bleiben um einen letzten Blick auf die Karte zu werfen, sehen wir das Ziel. Das motiviert uns zu einem Sprint ins Ziel, als hätte es die vergangenen fünf Stunden gar nicht gegeben.

Wir laufen also durch die erste Ziellinie – geschafft! Nicht ganz pünktlich (diese verdammten acht Minuten – ), aber sehr glücklich kommen wir ins Camp. Das OMM Team begrüßt uns herzlich, wie immer, und es gibt eine Jubiläumsüberraschung: Kuchen!!! Da ist ja schließlich noch ein Geburtstag, den wir feiern dürfen. So kommen die Kräfte schnell zurück.
Und dann ziehen wir auch schon los, um unser Lager für die Nacht aufzuschlagen. Wir waren auf dem kürzesten Kurs unterwegs, und daher relativ früh auf dem Zeltplatz… ein Glück! Die Wiese ist zwar riesig, aber trotzdem wird es kuschelig. Der Regen hatte nämlich einen Großteil davon in eine Sumpflandschaft verwandelt – was uns vor die Frage stellt: Schlafen wir eben oder trocken? Wir entscheiden uns, dass ein wenig Schräglage ja absolut in Ordnung und im Sinne des Abenteuers wäre. Regen hatten wir ja schließlich schon genug gehabt. Mit dieser Entscheidung sind wir nicht allein: An den weniger durchnässten Plätzen bilden sich kleine – dörfera – .
Dann machen wir etwas, das unsere Mitstreiter etwas verwundert. Aus unseren Rucksäcken holen wir Essen, und nochmal Essen, und dann noch mehr Essen. Da hatten wir es wirklich ein bisschen zu gut gemeint, aber bei einem Event wie dem Original Mountain Marathon ist es ein großer Motivationsschub, sich etwas zu gönnen. Finden wir zumindest! Und so ziehen wir mit einem Kirschschnaps und Süßigkeiten von Zelt zu Zelt und plaudern mit den Nachbarn. Eine tolle Stimmung ist das hier! Trotz der Anstrengungen, die hinter allen Menschen hier liegen, plaudert jeder gerne. Man erzählt zahlreiche Anekdoten von der Strecke und lernt sich ein wenig kennen.
Die Freude ist groß, als wir später noch ein bekanntes Gesicht sehen (erstaunlich, und das bei 2.000 Teilnehmern!). Einer der Gewinner des OMM Alps steht plötzlich freudestrahlend vor uns. Wie auch schon in Steinberg ist er mit seinem Bruder unterwegs und ist deutlich ambitionierter als wir: Sie machen den A Course, der bei den Bedingungen alles andere als leicht war. Er erzählt von den Schwierigkeiten, es vor Anbruch der Dunkelheit überhaupt ins Camp zu schaffen. – Das Wetter hat uns echt ausgebremst und wir mussten sehr vorsichtig laufen, um im bergigen Gelände auf rutschigen Steinen klar zu kommen.a – währender uns das erzählt, steht er übrigens in Shorts vor uns – in denen er den ganzen Tag über gelaufen ist. Wir tauschen Geschichten aus und er erzählt weiter von seinen Vorbereitungen. – Ich habe Kuchen gebacken und die Stücke danach gewogen. Ich habe überhaupt das ganze Essen gewogen, um besser einschätzen zu können, was ich mitnehmen willa – . Er erinnert sich lachend an die verständnislosen Blicke der Mutter, die einfach nur sagte: Ihr seid ja verrückt (trotzdem war sie übrigens mit seiner kleinen Schwester am Ziel, um die beiden zu empfangen und zu bejubeln).
Diese große Familie namens OMM ist übrigens nicht nur alterstechnisch bunt gemischt, sondern auch sehr international. Wir treffen ein japanisches Paar, das den Long Score läuft. Auch in Japan ist das Event so bekannt, dass man – wenn man leidenschaftlich genug ist – sogar die lange Reise nach England auf sich nimmt, um das Spektakel nicht zu verpassen. Und da die beiden extra für das Event angereist waren, nahmen sie es mit der Zielzeit nicht so genau. – Wir hatten so viel Spaß unterwegs, dass wir einfach mal zwei Stunden zu spät angekommen sinda – , erzählen sie, währendsie Tränen lachen. – für die Wertung ist das natürlich katastrophal – aber das ist uns egal. Wir hatten viel zu viel Spaß, um uns darüber zu ärgerna – .

Nach und nach verkriechen sich alle Teams in die Zelte und es wird ruhig im Camp. Wir genehmigen uns noch ein Nachtmahl (schließlich wollen wir nicht das ganze Essen wieder zurück tragen!), spielen eine Partie Kniffel und dann heißt es Stirnlampe aus.

Neuer Tag, neues Glück

schöner könnte es fast nicht sein, als wir nach der Nacht im Overnight Camp aus unserem Zelt kriechen und mit einer tollen Aussicht bei bestem Bergwetter überrascht werden. Der Lake District zeigt sich also von seiner schönsten Seite und wir können es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen. Also gibt es erst einmal Frühstück, dann wird das Zelt abgebaut und es geht langsam wieder zum Start. Dort wiederholt sich das Prozedere vom ersten Tag: Wir bekommen unsere Karten, der Startschuss fällt und los geht – s! Nach ein paar Meter laufen stoppen wir wieder, um den Tag zu planen. Der sieht wie folgt aus: Vier Stunden laufen und dabei natürlich so viele Punkte wie möglich einsammeln. Wir beginnen erneut mit einem kleinen Anstieg und machen uns auf die Suche nach dem ersten Punkt – und auch wenn die Sicht heute nicht besser hätte sein können, verbringen wir genau hier eine ganze Weile mit Suchen. Aber auch das ist OMM, und die Freude ist umso größer, als wir endlich die richtige Stelle finden.

Danach erinnern wir uns wieder an die beiden Japaner im Camp, die den Wettkampf zugunsten des Spaßes zurückgestellt hatten und wir verstehen ihre Worte nur zu gut. Denn auch wir wählen eine schönere, aber viel längere Route, die unsere pünktliche Ankunft im Ziel mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gefährdet. Aber: Man ist ja nicht jeden Tag im wunderschönen Lake District unterwegs, nicht wahr? Und bei strahlendem Sonnenschein und traumhaften Ausblicken konnten wir unsere Ambitionen, so wenig Punkte wie möglich als Zeitstrafe zu bekommen, sehr schnell zurückstellen.
Es läuft also prima, wir verteilen unterwegs noch ein bisschen Schokolade an Teilnehmer und Marshalls und bevor wir uns versehen befinden wir uns auch schon auf dem letzten Teil der Strecke, einem wunderschönen felsigen Weg mit tollem Ausblick. Den letzten Punkt suchen wir in Gemeinschaftsarbeit mit einem englischen Team und werden mit vereinten Kräften auch schnell fündig. Die beiden haben noch einen längeren Weg vor sich als wir, denn sie laufen den Long Score, sind aber froh, sich ein wenig unterhalten zu können. Wir wünschen uns schließlich viel Erfolg und dann biegen wir ab in Richtung Eventzentrum, das wir von hier auch schon sehen können.
Ein kurzer Blick auf die Uhr: Hmm, das wird knapp. Aber egal, wir geben Gas, laufen schnellen Schrittes in Richtung Ziel und können uns sogar unter dem Jubel des OMM Teams zu einem letzten Endspurt aufraffen. überglücklich laufen wir durch die Ziellinie (wie am Tag zuvor mit acht Minuten Verspätung – also wenn man schon zu spät kommt, dann sollte man das auch durchziehen) und können es fast nicht glauben, dass wir unser Abenteuer Original Mountain Marathon nun tatsächlich geschafft haben.

Unser Fazit: Ein Abenteuer, das jeder einmal erlebt haben sollte

Als wir nach dem Rennen bei einer Tasse Tee (wir sind ja schließlich in England!) und einem warmen Essen die Beine hochlegen, lassen wir die beiden Tage noch einmal Revue passieren. Wir sind uns einig: Das war ein unvergessliches Erlebnis und wir sind überglücklich, dass wir ein Teil des Original Mountain Marathons sein durften. Viele denken bei so einem Format an das Extreme. Doch genau das ist OMM nicht, oder besser gesagt: nicht nur. natürlich verlangen die beiden Tage einem viel ab. Man stellt sich den Elementen und wer will, kann in der Bergwelt des Lake District bis an seine Grenzen gehen. Doch was uns in Erinnerung bleibt, ist etwas ganz anderes: Ein pures Naturerlebnis mit tollen Berg-Momenten fernab vom Alltag. Unterwegs zu sein mit einem Freund, gemeinsam Entscheidungen treffen und sich aufeinander verlassen. Sich gegenseitig aufmuntern und motivieren, weiter zu gehen, als man es alleine könnte. Auf seine eigenen fähigkeiten vertrauen und stolz auf jeden Punkt zu sein, den man findet. Und nicht zuletzt diese entspannte Stimmung, bei der jeder offen und freundschaftlich aufeinander zugeht und die den OMM so anders macht als alle anderen Events dieser Art.

Und genau diese Stimmung genießen wir dann noch im Eventzentrum, plaudern mit unseren Mitstreitern und lassen den Tag dann gemütlich ausklingen. Und wir freuen uns umso mehr auf nächstes Jahr, wenn die OMM Serie weitergeht.

Am 21. & 22. Juli 2018 dürfen wir nämlich wieder Teil des Original Mountain Marathon Alps sein, dieses Mal in Garmisch-Partenkirchen. Dann wieder hinter den Kulissen im Orga-Team, was aber nicht weniger Spaß macht! Ihr müsst also nicht die weite Reise nach England auf euch nehmen, um OMM Luft zu schnuppern. Die Infos dazu bekommt ihr natürlich hier auf Facebook oder auf unserer Homepage
www.theomm.com/dewww.theomm.com/de

Wir freuen uns auf euch!
Elli & Tobi