Mein Montafon-Arlberg-Marathon 2017

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Mit meinem 40. Geburtstag, vor 3 Jahren, hatte ich mir ein Versprechen gegeben:
Ein Marathon pro Jahr – bis ich nicht mehr gehen kann.
Der Grund? Einfach um generell fit und gesund zu bleiben.
für einen Marathon sollte man ja lange und gut trainieren.

Dieses Jahr hatte ich mir zum 2. Mal den Montafon-Arlberg-Marathon ausgesucht – meine Premiere war 2015. Als St. Antoner sollte man bei diesem wichtigsten Laufevent doch dabei sein.

Diesmal erwies sich die Vorbereitung als ziemlich schwierig, da in St. Anton noch bis weit in den Frühling Schnee auf den Bergen zu finden war. Ausführliche Schitouren im Winter und dann so bald wie möglich, häufige BergLäufe, hatten mich dann doch noch rechtzeitig auf diesen wunderbaren Marathon vorbereitet – dachte ich!

Die Anmeldung war einfach und schnell, der Shuttle von St. Anton nach Silbertal war super organisiert und die Atmosphäre am Start festlich.

Der Startschuss für die T33 Gruppe wurde von allen Teilnehmern ausführlich gefeiert und bei der Aufstellung für den Marathon wurden wir alle von Ebster Martin, TVB Direktor aus St. Anton am Arlberg, so richtig auf das Projekt – schönster Marathona – vorbereitet.

Marathon Start auf 889 Höhenmeter – vollste Konzentration – nicht zu schnell anfangen! Beim Start geht es für 2km etwas bergab, was zum Speed verleitet. Ich zügle mich und gehe es langsam an. 2015 war ich in diesem Teil viel zu schnell unterwegs und musste es später büßen!

Nach 4km wieder beim Start vorbei, dann bergauf in Richtung Silbertaler Winterjächle. Ich konzentriere mich auf die 18km und 1000 Höhenmeter, die ich in den nächsten etwa 2 Stunden überwinden sollte. Es geht erst wenig, dann richtig steil, dann fast eben, und wieder steil auf einer Forststraße zur Oberen Fresch Alpe. Von dort auf einem sehr feuchten Bergpfad über das Winterjächle auf 1945 Höhenmeter. Es hatte in der Früh geregnet, kurz vor dem Start wurde es dann trocken. Oben, am Winterjächle fing es wieder an ein wenig zu regnen. Es war ein sehr kalter Regen, fast schon Schneefall. Die 2km auf diesem Bergpfad waren die Hälle: Matsch, feuchte Steine und Wurzeln, viele Walker um die man herum musste, ein paar Schritte gehen, dann wieder laufen, dann wieder vorsichtig über kleine Bäche hüpfen – fast stolpern.

Auf der andern Seite des – Langen Seesa – , wieder freundliche Gesichter der St. Antoner Bergrettung und eine gut bestückte Labestation. Salzkartoffel, Früchte und verschiedenste getränke ermutigen den Läufer in Richtung Konstanzer Hütte und St. Anton weiter zu laufen.

Es geht weit und lange bergab auf einem Forstweg, vorbei am Verwall Stausee und dann wieder bergauf am Sattelwaldweg. Viele Läufer, wie auch ich, schaffen diesen steilen Anstieg nicht mehr und gehen das Meiste. Von hier an kann man die Durchsagen im Ziel schon hären und es ermutigt mich, noch einmal die kurzen aber heftigen Krämpfe zu ignorieren und die letzten 8km noch durchzuhalten. Der Sattelwaldweg führt hinein ins Moostal, bei der Wasserfassung über den Moosbach und dann endgültig – steil bergab Richtung St. Anton am Arlberg. Auf einem Pfad vorbei am gewaltigen Stockibach Wasserfall hinunter auf die Planie und ins Dorf. Die – Flame Rougea – erwartet mich am Anfang der Zivilisation und ich probiere nochmals meine verbleibenden Kräfte für das Finale zu aktivieren. Ich komme zur Fußgängerzone und werde färmlich von den Zurufen der Zuschauer die letzten Höhenmeter hinauf zum Gemeindeamt ans Ziel meiner Reise getragen. Die Emotionen überwältigen mich, als ich bemerke, mein Ziel von unter 5 Stunden mit 4:46:49 unterboten zu haben!

Als Fazit muss ich sagen: es war bis dato mein härtester Marathon. Das Rennen war jedoch so super organisiert mit Labestationen alle 4km, Streckenposten, Erste Hilfe Stationen, Feuerwehr und Bergrettung, an wichtigen Stellen positioniert. Trotz dem, dass ich mit allen Teilnehmern im Hochgebirge unterwegs war, konnte ich mich sicher fühlen und mich gut auf meinen Lauf konzentrieren.

Ich kann diesen wunderschönen, spektakulären Marathon nur empfehlen. Was für ein Tag!

Mehr Infos zum Rennen:

www.montafon-arlberg-marathon.com

Text: Rudolf Kässler

Bilder: Montafon Tourismus Gmbh / Andreas Haller