Auf der Suche nach geeigneten Trainingsmaßnahmen bin ich in den letzten Jahre auf den „Snowrun-Genuss“ gekommen. Nicht dass ich vorher im Winter überhaupt nicht unterwegs gewesen wäre, viele Kärntner Trailstrecken durften natürlich winterlich markiert werden, doch irgendwann hat mich das „Pistenfieber“ gepackt. Also hoch die pickelharten steilen Pisten der Winterskigebiete und dann im vollen Tempo wieder runter. „Besohlt“ geht es rauf zumeist mit s.g. „micro-cramps“ – also Spikes – und runter volles Rohr im „Rutsch- Lauf- Schritt“. So wird die Piste richtig zum Erlebnis. Zudem dieser Spaß hauptsächlich bei Nacht fabriziert werden kann, da sich ja tagsüber doch ein paar Skifahrer auf den Pisten tummeln. Nur bei der Auswahl der Pisten muss man etwas vorsichtig sein. Prinzipiell ist es ja auf Grund der nächtlichen Präparierungsmaßnahmen mit schwerem Gerät – sprich Pistenpully – ja verboten, doch mit geschultem Auge findet man schon eine fertige Piste. Trotzdem Obacht vor den Stahlseilen!!! Und wenn das Pistenpersonal doch mal auftaucht immer schön freundlich die Stirnlampe anmachen, grüßen und fragen ob es ok ist! Passt auch zumeist!
Gut, dass diesen Spaß auch andere erkannt haben und daraus auch gleich einen Event zaubern! Vorteil: keine Pistenbullys! Und dann auch noch Finisher- Party! Allein ist es dann doch manchmal vor allem nach getanem Trail etwas faaad! Und nun kommt das Beste: es gibt auch Events mit mehr Kilometer und an prestigeträchtigen Orten! Wie eben Cortina ´d Ampezzo in ITA. Nicht nur berühmt durch die Olympiade oder die jährlichen Damen Speed Rennen, sondern auch durch James Bond „In tödlicher Mission“! Ja auch der durfte die Tofana rauf – zwar mit dem Lift – runter aber in stilechter Bond- Action und dann hatte er auch noch mehr oder weniger seinen Spaß im Olympischen Eisstadion. Und beide berühmten Locations darf man auch beim Cortina Snow Run „rocken“.
Der Start erfolgt direkt an der Flaniermeile von Cortina, die ersten paar Hundert Meter entlang von Prada, Gucci & Co, angefeuert von vielen teuer gekleideten und stylisch bebrillten Passanten, die doch recht begeisterungsfähig sind. Apropos Start: da kommt man aus dem Staunen nicht raus wer da so alles neben einem steht: vom Tour de France Sieger, mehreren Weltmeistern aus verschiedenen Ausdauersportarten, bis hin zum Tor des Giantes Bestzeit – Super- Helden ist das Startfeld nicht nur prominent besetzt, sonder auch bärenstark! Und so entwickelten sich die ersten 1,5k – übrigens die einzigen ohne Schnee – auch gleich zum Sprint um die beste Ausgangsplatzierung für den geplanten Boxenstopp: „cramps- on“ – also Eisen rauf. Wohl gemerkt: eh nur noch 15,5k mit 1200+ bis zum Ziel! Und in dieser Gangart geht es dann gleich weiter. Die ersten 3 Kilometer in richtiger Berglaufmanier. Immer wieder Wechsel von kurzen Anstiegen gefolgt von etwas flacheren, doch gut laufbaren Passagen. Noch ist das Feld recht gut sortiert, doch dann steht plötzlich die erste Wand vor dir: schwarze Piste! bedeutet Steigung von zumindest 20% und meistens eisig. Gott sei Dank ist es endlich finster, sodass die Einschätzung der wahren Steilheit des Anstiegs eh etwas trügt. Unerbitterlich „geht“ es nun an hacken. An Laufen ist nicht mehr zu denken! Die „cramps“ halten gerade noch so, doch ohne Stöcke wird es trotzdem ein Kampf gegen das „rückwärts“ abkugeln. Nach knapp 10min Aufstieg in diesem Schwierigkeitsgrad ist es auch mit dem engen Feld vorbei. 
Knapp 400 Starter! Und meine Flamme als 3. bei den Damen des Mini Trail am Stockerl! Cooler, harter Lauf! NICE TO TRAIL!
Text: Mag. Werner Sturm
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